Olivenöl und seine Antioxidantien

Es ist ein immer wiederkehrendes Thema in den Medien: "Olivenöl schützt vor koronaren Herzkrankheiten und Krebs", "Olivenöl senkt das Diabetes-Risiko", "Olivenöl ist besser als Light-Produkte"...

Olivenöl in Schälchen umrandet mit Granatapfelkernen
Olivenöl: reich an sekundären Pflanzenstoffen
Bei Gesundheitsthemen ist die Versuchung groß Lebensmittel mit „herausragenden“ Eigenschaften -wie z.B. den aktuell sehr beliebten Antioxidantien, Flavonoide oder  Vitamin E – das Image von natürlicher Medizin bekommen und schon fast wie Nahrungsergänzungsmittel behandelt werden. Sekundären Pflanzenstoffen haben antioxidative Wirkungen und so mutieren an sich natürliche Lebensmittel wie Olivenöl oder Granatäpfel schon mal zu Super Food.

Olivenöl - eine natürliche Medizin?

Olivenöl sollte, wie alle Lebensmittel, nicht als Medizin betrachtet werden, sondern als ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung, welche dem Körper das gibt, was er zur Selbsterhaltung benötigt. Wie kommt es, dass Olivenöl eine so wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten spielt?

Die natürliche Zusammensetzung von Nativem Olivenöl extra macht die Besonderheit aus:

Hoher Anteil an einfachen ungesättigten Fettsäuren (Ölsäure)

Ölsäure wird die Eigenschaft zugeschieben, Blutcholesterin positiv zu beeinflussen. Aus praktischer Sicht sind Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an einfachen ungesättigten Fettsäuren sehr gut erhitzbar und von daher für die tägliche Küche geeignet. Den höchsten Anteil an Ölsäure hat Olivenöl mit 76%, gefolgt von Rapsöl mit 62%.

+ Vitamin E (Tocopherol)

Vitamin E soll diverse Eigenschaften haben, dazu zählen eine schützende Wirkung auf Zellmembranen, Entgegenwirken von frühzeitiger Alterung, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs, etc. Aus praktischer Sicht ist Vitamin E für die Hitzestabilität des Pflanzenöls verantwortlich, indem es die mehrfach ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation schützt. Der Vitamin E Gehalt unter den erhitzbaren Pflanzenölen liegt bei Rapsöl bei etwa 23 mg /100g, bei handelsüblichem Nativen Olivenöl extra bei etwa 10 mg/ 100g und beim Perle Noire Olivenöl bei 100 mg/ 100g.

+ weitere wertvolle sekundäre Pflanzenstoffen

weiter sekundäre Pflanzenstoffe wie das Oleuropein, Squalen und Sterine findet man in der Konzentration unter den erhitzbaren Pflanzenöl nur in Nativem Olivenöl extra. Für den Olivenbaum sind sie wichtig, weil sie für die hohe Widerstandskraft, Robustheit und gute Immunabwehr sorgen. Sie haben eine antimikrobielle Wirkung und bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze. Außerdem sorgen sie für den einzigartigen Geschmack und Geruch des Olivenöls. Auf den Menschen sollen sie unterschiedliche gesundheitsfördernde Wirkungen haben, den Alterungsprozess der Zellen verzögern und entzündungshemmende Effekte haben. Insbesondere Sterine sollen Blutcholesterin senken. Bei handelsüblichem Nativem Olivenöl extra liegt z.B. der Sterin Gehalt bei etwa 113 mg/ 100g, während er beim Perl Noire Olivenöl bei 200 mg/ 100g liegt.

Qualitätsunterschiede zwischen Olivenölen

Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen schwankt stark von Olivenöl zu Olivenöl. Denn er wird massgeblich beeinflusst durch die Olivensorte, die Anbaumethode, Reifegrad der geernteten Oliven und Lagerung. Nur in kaltgepresstem/ kaltextrahiertem Olivenöl bleiben die sekundären Pflanzenstoffe erhalten, im Brat-Olivenöl ist nahezu nichts enthalten. Weiterhin gibt es Olivensorten wie die weitverbreitete Arbequina Olive, die bevorzugt supterintensiv angebaut wird und per se einen sehr niedrigen Gehalt an Vitamin E und Sterine hat, während alte Olivensorten wie die Chemlali Olive einen sehr hohen Anteil an Vitamin E und Sterine hat.

Es ist aber nicht einfach die Summe der Wirkung der einzelnen Komponenten
vereinfacht dargestellt: 10+10+10=30,
sondern vielmehr eine Vervielfachung der Wirkung der einzelnen Komponenten
vereinfacht dargestellt: 10x10x10=1000.
Im Olivenöl wirken synergistische Effekte zwischen der Ölsäure und den unzähligen sekundären Pflanzenstoffen und steigern dadurch das antioxidative Potential.
Verwendet man nun Natives Olivenöl extra zum Kochen mit weiteren wertvollen Zutaten, wie z.B. Knoblauch oder Broccoli, lässt sich die Wirkung weiter steigern und es ergibt sich eine genussvolle und wertvolle Speise, ganz so, wie es eigentlich sein sollte…




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...