Alte und neue Olivensorten und ihr Gehalt an Polyphenolen und Vitamin E: Chemlali, Arbequina, Koroneiki und Co.


Olivenöl aus alten Olivensorten und Erster Ernte hat den höchsten Gehalt an sekundäre Pflanzenstoffen

Wichtigster Qualitätsfaktor: Die Olivensorte

Der wichtigste Qualitätsfaktor des Olivenöls ist die Olivensorte selbst. Die Wahl der Olivensorte entscheidet über den potentiellen Gehalt an wertvollen Polyphenolen, Vitamin E und Sterine. Der Gehalt der antioxidativ wirkenden Polyphenole, Vitamin E und Sterine ist entscheidend bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebsprävention und Anti-Aging mit Olivenöl.

Die Doppel-Blind-Studie von Perez Jimenez der Universität Cordoba zeigt, dass Polyphenol-reiches Olivenöl zu einer erheblichen Verbesserung der Herz-Kreislauf-Krankheiten führt. In konkreten Zahlen:
40 ml täglich an Polyphenol-reichem Olivenöl (Polyphenol-Gehalt 398 ppm) wirken deutlich
40 ml täglich an Polyphenol-armen Olivenöl (Polyphenol-Gehalt 70 ppm) – was einem durchschnittlichen Supermarkt-Olivenöl entspricht- sind nahezu wirkungslos.

Da die gesundheitliche Wirkung schon mit der Wahl der Olivensorte steht oder fällt, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag, welche Olivensorten in diesem Fall gewählt werden sollten.
Perle Noire Olivenöl in Schale
Welche Olivensorten sind reich an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine?
Im Jahr 2011 fasste die Europäisch Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Studien zur Wirkung von Olivenölen auf Cholesterinwerte zusammen und wertete diese aus. Die Studienteilnehmer aus 5 Ländern nahmen über 3 Wochen 25 ml Olivenöl mit verschiedenen Polyphenol-Gehältern zu ihren Mahlzeiten ein. Die Wirkung von Olivenöl mit einem hohem Polyphenol-Gehalt (hier 366 ppm) im Vergleich zu einem mittleren Polyphenol-Gehalt (hier 164 ppm) war so signifikant, dass man von einem linearen Zusammenhang reden kann. In anderen Worten: Je höher der Polyphenol-Gehalt des Olivenöls, desto stärker war der regulierende Einfluss auf den Cholesterinspiegel. EFSA konstatierte auch, dass nicht jedes Olivenöl bzw. jede Olivensorte den erforderlichen Gehalt an Polyphenolen hat, damit der erwünschte gesundheitliche Nutzen eintritt.


Olivensorten im Vergleich

Es gibt zwischen 1000 und 2000 Olivensorten, wobei hier Unklarheit besteht, da die selben Sorten in verschiedenen Regionen auch mal unterschiedliche Namen tragen. In der untenstehenden Tabelle sind die Olivensorten aufgelistet, die schon häufiger im Focus wissenschaftlicher Arbeiten standen. Die Daten der untenstehenden Tabelle stammen aus unabhängigen Forschungen und liefern seriöse Werte zum Gehalt an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine.

Olivensorte
Ursprung
Olivengröße
Polyphenole
Vitamin E
Sterine
Tunesien
Sehr klein
Hoch
1000 ppm
2170 ppm
Leccino
Italien
Mittel
Hoch
310 ppm
1500 ppm
Picholine
Frankreich
Mittel
Hoch
390 ppm
unbekannt
Koroneiki
Griechenland
Sehr klein
Sehr hoch
340 ppm 
1033 ppm
Picual
Spanien
Mittel
Sehr hoch
280 ppm
1500 ppm
Frantoio
Italien
Mittel
Mittel bis hoch
210 ppm
1500 ppm
Oueslati
Tunesien
Klein
Niedrig
370 ppm
1230 ppm
Ascolana
Italien
Groß
Mittel
349 ppm
unbekannt
Arbequina
Spanien
Klein
Niedrig
190 ppm
1700 ppm
Picudo
Spanien
Groß
Niedrig
150 ppm
unbekannt
Durchschn. Supermarkt-Olivenöl
45-100 ppm Niedrig
15- 300 ppm
Arganöl
6- 152 ppm
400-600 ppm
1300-2000 ppm




Die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe im Olivenöl

  • Polyphenole: wie z.B. das Oleuropein
    • starke antimikrobielle Wirkung und bekämpft Bakterien, Viren und Pilz
    • schützt vor Zellschäden
    • ausgeprägter entzündungshemmender Effekt
    • reguliert den Cholesterinspiegel
  • Vitamin E (alpha-Tocopherol):
    • erhöht die Stabilität des Olivenöls, wodurch es überhaupt stark erhitzbar wird
    • antioxidative Wirkung, indem es freie Sauerstoffradikale unschädlich macht
    • schützt die Zellmembranen und wirkt u.a. einem frühzeitigen Alterungsprozess entgegen
    • beteiligt an der Bildung von roten Blutkörperchen, Muskeln und anderen Geweben
    • senkt das Risiko an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken
  • Sterine:
    • innerliche:
      • hemmen die Resorption von Cholesterin, senkt dadurch den Cholesterinspiegel im Blut, indem es die LDL-Konzentration im Blut (um 9-14%) senkt, während das gute HDL-Cholesterin gleich bleibt
      • protektive Eigenschaft vor Prostata-, Dickdarm-, Brust- und Magenkrebserkrankungen
      • durch die Nahrung aufgenommen, werden sie durch das Blutplasma in die Hautzellen transportiert. Die Haut wird aufgefüllt und praller.
    • äußerlich: breites Wirkspektrum bei der Anwendung auf der Haut:
      • hemmen Entzündungen auf der Haut
      • lindern typische Symptome trockener Haut wie Juckreiz, Brennen, Schuppung und Rauheit
      • bei Neurodermitis wird das Spannungsgefühl der Haut vermindert
      • fördert den Regenerationprozess von UV-geschädigter Haut, z.B. nach dem Sonnenbrand

Ist jedes Olivenöl reich an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine?

Gerne wird Olivenöl grundsätzlich mit Aussage wie„reich an Polyphenolen und/oder an Vitamin E“ beworben. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Olivensorten. Es gibt auch keine internationalen Standards, die die Kategorisierung in „reich“ oder „arm“ an Polyphenolen oder Vitmanin E festlegen. Tatsächlich kann ein Olivenöl aus der Sorte Arbequina nur einen niedrigen Polyphenol-und Vitamin E-Gehalt haben, während ein Olivenöl aus der alten Olivensorte Chemlali einen hohen Polyphenol-Gehalt und einen sehr hohen Vitamin E-Gehalt haben kann.

Ausgehend von der Olivensorte entscheidet der Erntezeitpunkt, wie viel von den wertvollen Polyphenolen, Vitamin E und Sterine erhalten bleiben. Bei der Ersten Ernte / Frühernte zu Beginn der Erntesaison bleiben diese wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Gegen Ende der Erntesaison sind nur noch knapp 10% dieser wertvollen Inhaltsstoffe erhalten, wobei die meisten auf dem Markt erhältlichen Olivenöle wegen des höheren Ölertrags aus der Späternte sind.

Chemlali Olivenöl schlägt selbst Arganöl

Auch im Vergleich mit dem populäre Arganöl, welches mit etwa 100€/Liter verkauft wird und besonders Polyphenol und Vitamin E- reich sein soll, muss man genauer hinschauen. So hat Arganöl gerade mal etwas mehr Polyphenole als ein durchschnittliches Supermarkt -Olivenöl. Eine weitere beliebte Werbeaussage: Arganöl hat doppelt so viel Vitamin E wie Olivenöl. In Anbetracht der Wert aus der obigen Tabelle zeigt sich: dies stimmt nur, wenn man Arganöl mit durchschnittlichem Supermarkt Olivenöl vergleicht. Olivenöl aus der Piccholine, Ouslati oder Koroneiki aus der Erste Ernte / Frühernte haben deutlich gehobene Vitamin E- Werte. Einzigartig ist hier das Chemlali Olivenöl aus der Ersten Ernte/Frühernte. Der Vitamin E-Gehalt dieses Chemlali Olivenöls ist sogar doppelt so hoch wie beim Arganöl und hat den höchsten Vitamin E Gehalt überhaupt.


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MAGAZIN ZEITENWENDE
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Informationen zur Tabelle:
  • Kategorisierung der Olivengröße und des Polyphenol-Gehalts nach Paul Vosson 2005. Olive Production Manual University of California, USA
  • Kategorisierung des Polyphenol-Gehalts nach Wiesman: niedrig  0-200 ppm, mittel 200-400 ppm, hoch > 400 ppm
  • ppm = parts per million oder als mg/kg ausgedrückt

Quellen:


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