Wechseljahre & Histamin-Intoleranz: 14 Jahre Hitzewallungen?! Nein, danke!

"14-Jahre Hitzewallungen?! Nein, danke!" oder 

"Olivenöl und Kokusnussöl sind nicht gleich"

Die Resonanz auf das Interview mit Dale vor einem Jahr zum Thema Wechseljahre und plötzliche Histamin-Intoleranz war überwältigend. Unerklärlicher Juckreiz, rote Stellen, hinterhältige Hitzewallungen, Mirgäne-Attacken, Unruhe und Schlaflosigkeit: gerne werde diese Beschwerden den Wechseljahren zugeordnet und als unvermeintlich akzeptiert. Offenbar spricht Dale vielen Frauen aus der Seele...

Laut Prof. Jarisch sind etwa 80% der Betroffenen Frau der Altersgruppe um 40 Jahre.

Die beginnende Hormonumstellung bei Frauen kann zu einer Histamin-Intoleranz führen. Bei Histamin-Intoleranz reagiert der Körper mit scheinbar allergischen Symptomen, wenn u.a. histaminhaltige Lebensmittel in der Ernährung vorkommen. 

Mit einer überlegten Ernährung lassen sich die scheinbar unberechenbaren Symptome kontrollieren oder gar völlig vermeiden. Keine Wechseljahresbeschwerden bei Frauen? Wäre das möglich? 
Foto-Quelle Flickr: Lauren McKinnon


Aus diesem Grund habe ich mich entschieden eine Fortsetzung zu dem Interview folgen zu lassen. Allen betroffenen Frauen, die das ausführliche Interview mit Dale noch nicht kennen, empfehle ich es zuerst zu lesen: Interview mit Dale.

Aufgrund der Fülle an Informationen auf Dales Blog, habe ich eine Art "Best of" erstellt. Es sind 3 Kurzfassungen ihrer Beiträge.

14 Jahre Hitzewallung?!

(hier geht es zu Dales Original-Artikel auf englisch: 14 years of hot flashes?!)

Bei mir begannen die Hitzewallungen noch vor den Wechseljahren, so etwa mit 49 Jahren. Das dürfte wohl der Zeitraum sein, als die hormollen Veränderungen begannen. Genau einen Tag vor der Periode begann der Juckreiz.

New York Times: Frauen in den Wechseljahren müssen mit 14 Jahren Hitzewallungen rechnen

Mich berührte ein Bericht der New York Times. Hier wurde berichtet, dass Frauen, die an Hitzewallungen leiden, damit rechnen müssen über 14 Jahre diese Hitzewallungen zu ertragen. Ich gehöre wohl zu dieser Gruppe. Und ich glaube nicht, dass ich besonders wäre. Also habe die Symptome über die Enährung in Angriff genommen.

Ich glaube wirklich, dass Frauen ihre Wechseljahres-Beschwerden durch Lebensmittel und eine gezielte Ernährung unter Kontrolle bekommen können. All die Zusatzstoffe in den verarbeiteten Lebensmitteln bringen Frauen zum “erglühen”. Sobald ich etwas mit Zusatzstoffen esse, fängt es wieder an.

Einbildung? Antihistaminika? Hormonspritzen? Biopsie?

Viele Frauen schreiben mir ihre Erfahrungen - wie sie Ärzte angebettelt haben ihren Verdacht zu verstehen, dass wohl ein Zusammenhang zwischen den Wechseljahren, den Hitzewallung und dem Juckreiz besteht … und wie sie von den Ärzten geringschätzig abgelehnt worden sind. Sie erzählen, wie ihnen gesagt wird, dass sie sich alles nur einreden. Oder sie sollen einfach nur Anti-Histamine schlucken. Oder sie erzählen, dass sich die Ärzte die Hitzewallung nicht erklären können. Oder sie werden zur Biopsie geschickt…

Da die Hormonumstellung zu einem höheren Histamin -Level in Deinem Körper führt, reagierst Du auf äusserliche Reize. Es ist aber keine Allergie. Aus diesem Grund können auch Allergologen diesen betroffen Frauen nicht weiterhelfen.

Was Du machen kannst

Ich möchte Frauen ermutigen ihr Leben in die Hand zunehmen in dem sie die Kontrolle über ihren Körper wieder gewinnen.

Mach Dir die Arbeit! (mit Deinem Ernährungstagebuch) 

Ändere Deine Ernährung!

Sorge für die Vitamine, die Du brauchst!

Finde heraus, was die Auslöser für Deine Beschwerden sind!

Du schaffst das!

Bring Deinen Körper ins Gleichgewicht. Dadurch lassen sich die Symptome der Histamin-Intoleranz kontrollieren und gleichzeitig kannst Du Dich von den Symptomen der Wechseljahre befreien.

Ernährungstagebuch

(hier geht es zu Dales Original-Artikel auf Englisch: The food diary)

Es gibt viele Listen zu Lebensmitteln mit einem hohen Histamin-Gehalt oder Lebensmitteln mit Histaminliberatoren. Aber keine einzige Liste wird zu 100% korrekt zu deinem Körper passen.

Lebensmittel, die bei mir den Juckreiz auslösen, könnten bei Dir nicht zu dem Juckreiz führen auch wenn sie auf der Liste stehen. Der einzige Weg ist zuerst alle potentielle Lebensmittel zu eliminieren und sie dann nach und nach in die Ernährung wieder aufzunehmen. Bevor ich mein Ernährungstagebuch starte, erschienen mir die Symptome unbegründet und zufällig.
Auszug SGHI zu Histaminhaltige Nahrungsmittel:

Histamin entsteht als Verderbnisprodukt in leicht verderblichen Frischprodukten, bei mikorbieller Reifung-, Fermentations- und Gärungsprozessen und auch bei reifen Früchten. Auch einzelne Gemüse sind von Natur aus histaminhaltig, auch wenn sie ganz frisch sind.
Auszug SGHI zu Histaminliberatoren

Bestimmte Lebensmittel und Zusatzstoffe haben die Eigenschaft, körpereigenes Histamin aus Speicherzellen freizusetzen. Dies erfolgt unabhängig davon, ob ein Mangel an DAO vorliegt oder nicht…
Dazu zählen Alkohol, Erdbeeren, Nüsse, Meeresfrüchte, Schokolade, Kakao, Tomaten in allen Varienten, Zitrusfrüchte, bestimmte Medikamente

Histaminarme Ernährung

Zuerst solltest Du Dich an der Liste mit histaminhaltigen Nahrungsmitteln orientieren. (Link zu einer deutschsprachigen Liste für histaminarme Ernährung). Verzichte über einen bestimmten Zeitraum auf diese Lebensmittel.

Sobald die Symptome abgeklungen sind, bei mir waren es Juckreiz, Schlafprobleme und Hitzewallungen, fügst du - nach und nach - ein Lebensmittel nach dem anderen hinzu um zu beobachten ob die Symptome zurückkommen. Es ähnelt einem Puzzle.

Jede Frau reagiert anders!

Meine persönliche Beobachtung:
  • Ich kann keine Tomatensoße essen, aber ein paar Tomatenscheiben auf dem belegten Brot sind in Ordnung.
  • 30 Sekunden nach dem ich Avocado gegessen habe, fing mein Arm an zu glühen. 
  • Wenn ich nur ein Stückchen Blumenkohl esse, bekomme ich einen unerträglichen Juckreiz, und dass obwohl Blumenkohl als relativ “sicher” gilt. 
  • Ich kann weder Brennessel- noch Kamillentee trinken und das obwohl sie als bekanntes Antihistamin bzw. als Histaminsenker gelten. 
  • Der schlimmste Übeltäter war bei mir der Grüne Tee. Ich trank ihn damals bis zwei mal am Tag. 
  • Ich kann Banannen und die meisten Nüsse essen, obwohl sie auf den Listen wiederzufinden sind.
Dales Tipp gegen den Juckreiz und für einen besseren Schlaf:
Nehme immer vor dem Zubettgehen 1 Löffel polyphenolreiches Olivenöl!

Nach etwa 3 Monaten beobachteten viele der Leserinnen ihres Blogs eine deutliche Verbesserung.

Olivenöl und Kokusnussöl sind nicht gleich!

(hier geht es zu Dales Original-Artikel auf englisch: Olive oil and coconut oil are not the same thing!)

Immer wieder sehen ich wie Kokusnussöl als Ersatz für Olivenöl zur Pflege von trockener und juckender Haut empfohlen wird. Viele Fragen: Was ist der Unterschied? Sie sind beide gute Feuchtigkeitsspender…aber es gibt einen großen Unterschied. Olivenöl zu verwenden ist nicht nur feuchtigkeitsspendend, sondern heilend.

Um es vorweg zu nehmen, ich liebe Kokusnussöl. Es hat viele der gesunden Eigenschaften, die ich bei einem Lebensmittel suche. Unter anderem wirkt es antibakteriell.

Olivenöl hilft bei Histamin-Intoleranz

Olivenöl ist in der Heilung von Histamin-Intoleranz auf verschiedenen Ebenen deutlich überlegen. Es hilft unter anderem die Produktion von DAO (Diaminoxidase) im Darm zu fördern. DAO ist ein Enzym, das die Histaminkonzentration im Blut hemmt. Wenn Dir dieses Enzym fehlt, welches in Deinen Gedärmen produziert wird, kommt Dein Körper mit dem Histamin aus der Nahrung nicht zurecht und Dein Histamin quillt über.
Auszug aus SIGHI:

Die DAO ist ein empfindliches Molekül, das durch chemische Einflüsse in seiner Aktivität gehemmt werden kann. Histaminhaltige Lebensmittel und Zusatzstoffe enthalten DAO-Hemmer, die den Abbau von Histamin durch die DAO blockieren können.
Olivenöl und Olivenblätter-Extrakt haben weit mehr zu bieten als das. Der Hauptbestandteil des Olivenöls, der bei der Genesung hilft, ist Oleuropein. Olivenöl hat dadurch eine direkte antioxidative Wirkung auf die Haut. Kokusnussöl hat diesen Bestandteil dagegen nicht.

Dales Tipp speziell gegen den Juckreiz und die gereizte Haut: 
Verzichte auf den Naßrasierer (es gibt auch andere Alternativen) und pflege regelmäßig die Haut mit reinem Olivenöl.

Histamin-Intoleranz & Frauen & Wechseljahre
Haupt-Quelle: The Menopause Histamine Connection

Weitere Quellen:

SIGHI, Schweizerische Interessensgemeinschaft Histamin-Intorleranz

Omar, Syed Haris, Scientia Phermaceutica 2010 Jun 30; 78 (“): 133-154

Superfoods Scientific Research 

The New York Times, Feb 16, 2015: Up to 14 Years of Hot Flashes Found in Menopause Study 

Ein Interview mit Prof. Reinhart Jarisch in der ÖAZ (Österreichische Ärztezeitung) vom 25.03.2013

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